Ab Juli 2016 wird Australien ein neues Verfahren zur Bearbeitung von Studentenvisa einführen, um die Beantragung von Studentenvisa für die Hochschulbildung zu vereinfachen. Dieser als SSVF (Simplified Student Visa Framework) bekannte Prozess wird das derzeitige SVP (Streamlined Visa Processing) ersetzen, ein System, das seit 2012 im Einsatz ist. Die Änderungen werden eine Verringerung der Anzahl der Studentenvisum-Unterklassen von acht auf zwei mit sich bringen und eine neue, optimierte, einheitliche Richtlinie zum Einwanderungsrisiko für internationale Studierende aus der ganzen Welt. Diese Änderungen sind das Ergebnis eines Anstiegs der Studierendenzahlen im internationalen Bildungsbereich, der den Rückgang in der Rohstoffindustrie ausgleichen wird. Die vom DIBP (Department for Immigration and Border Protection) veröffentlichten Zahlen deuten darauf hin, dass die Zahl der neu eingeschriebenen Studenten im März 2015 ihren Höhepunkt erreichte, was einem Anstieg von 11.5 Prozent gegenüber dem Jahr 2014 entspricht. Christopher Pyne, Australiens Bildungsminister, der diese Reformen ankündigte erklärte im Juni 2015, dass Australien, das ein wirtschaftsfreundliches Land ist, authentische, erstklassige Studenten einschreiben möchte, deren Anwesenheit neben der Förderung internationaler Beziehungen auch der Wirtschaft, den lokalen Gemeinschaften und der Beschäftigung des Landes Auftrieb geben wird. Die Regierung habe kurz nach ihrem Amtsantritt mit der Arbeit begonnen, um den Wettbewerb zu verbessern, und sei auch ermutigt zu sehen, dass der Anstieg der Zahl der Einschreibungen ausländischer Studenten wieder auf Kurs sei, fügte Pyne hinzu. Das derzeitige Visumsystem in Australien ist äußerst komplex, weshalb australische Bildungseinrichtungen, die an Studentenmessen in Indien teilnehmen, mehr als 50 Prozent ihrer Zeit damit verbringen, das Visumverfahren zu erklären, anstatt über die Qualität der dort vermittelten Bildung zu sprechen. Das neue Verfahren sieht vor, dass Studierende, die sich bei allen Institutionen im Land bewerben, nach einer einzigen Methode auf ihr Visumrisiko geprüft werden. Dies hängt von dem Land ab, aus dem die Studierenden stammen, und von der Einhaltung der Einwanderungsbestimmungen der Studierenden, die vor ihnen an der Einrichtung studiert haben. Ebenso hängen die Englischkenntnisse und die wirtschaftlichen Anforderungen der Studierenden von ihrem Heimatland und der von ihnen gewählten Hochschule ab. Mit diesen Änderungen im Visumantragsverfahren hofft die australische Regierung, Australien für ausländische Studierende attraktiver als je zuvor zu machen.