Berichten zufolge gibt Nasscom, Indiens Handelsverband der indischen IT- und BPO-Sektoren, Millionen für Influencer aus, um die US-Regierung davon abzuhalten, das H1B-Visumprogramm abzuschaffen. Aus beim US-Senat eingereichten Dokumenten geht hervor, dass Nasscom im ersten Quartal dieses Jahres 150,000 US-Dollar an zwei US-Lobbyisten gezahlt hat, was einer Steigerung von 40,000 US-Dollar im Vergleich zum Vorquartal entspricht. Die Begünstigten sind Lande-Group und Wexler & Walker, die jeweils 50,000 US-Dollar und 100,000 US-Dollar erhielten. Anfang 2016 hatte Nasscom 400,000 US-Dollar für Lobbyarbeit ausgegeben, was fast doppelt so viel ist wie im Jahr davor. Nearshore Americas gibt an, dass Wexler & Walker laut Work Permit ein Dienstleister für Einwanderungsfragen, einschließlich Arbeitsvisa, ist. Das H1B-Visum, ein befristetes Arbeitsvisumprogramm, ist in den letzten Jahren in Amerika zu einem Zankapfel geworden, da indischen IT-Firmen wie Infosys und TCS vorgeworfen wird, sich einen Löwenanteil dieser jedes Jahr ausgestellten Visa zu sichern. Die Knappheit an Visa macht es für IT-Outsourcing-Unternehmen aus Indien schwieriger, ihre Kunden zu bedienen, von denen die meisten angeblich in den USA ansässig sind. Als die US-Regierung unter Barack Obama die Visagebühren verdoppelte, zeigte Indien seinen Unmut, indem es das Problem bei der WTO (Welthandelsorganisation) ansprach. Dieser Fall muss noch geklärt werden. Nachdem Trump das Amt des US-Präsidenten übernommen hatte, wurde das Visa-Programm weiter eingeschränkt, was die indischen IT-Dienstleister verärgerte. Nasscom hatte außerdem eine Delegation in die USA geschickt, um zu besprechen, wie ihre Regierung den Arbeitern die Reise in das nordamerikanische Land erleichtern könnte.